Erstes Prinzip: Zusammen ruhig werden (Creative Reaction)

 

Ruhe schaffen (Present Moment)

Dieses Prinzip bildet die Grundlage der Arbeit. Hier helfen wir unseren Tieren, zur Ruhe zu kommen und zwar mithilfe eines Wechselspiels aus Ruhe und Aufmerksamkeit. 

Die Tatsache, dass wir Gefühle miteinander teilen, wird hier bewusst eingesetzt. Wir senken mit einer einfachen Übung unsere eigene Gedankenaktivität, schaffen damit eine ruhige Atmosphäre und laden dann unsere Tiere dazu ein. Und natürlich kann es viele Gründe geben, warum unser Tier sich auf Ruhe in dem Moment so gar nicht einlassen kann. Interessanterweise kann nämlich Ruhe Unruhe an die Oberfläche spülen, die sich z. B. im Fall eines Hundes in Herumrennen, Bellen, Winseln oder sich kratzen äußert.

Der Schlüssel: aufmerksames Beobachten (Mindful Regard)

Und hier kommt das Herzstück der Trust Technique®: Sobald das Tier zeigt, dass es sich nicht auf Ruhe einlassen kann und Unruhe zeigt, geben wir dem Tier alle Zeit und allen Raum, um diese Unruhe auszudrücken, was wir mit ungeteilter, wertfreier Aufmerksamkeit beobachten. Sobald das Tier zur Ruhe kommt, gehen wir ebenfalls zurück in unsere Ruhe. Und so beginnt ein Wechselspiel zwischen Ruhe und aufmerksamer Beobachtung. Bleiben wir mit Ruhe, Geduld und Ausdauer dabei, geben wir dem Tier letztendlich nicht nur die Gelegenheit, Nervosität und Ängste loszulassen. In einer ruhigen Verfassung ist es dem Tier dann auch möglich zuzuhören, zu vertrauen und zu lernen.

Wir können unsere Tiere nicht anweisen zu vertrauen, wir können ihnen aber den richtigen Rahmen geben, in dem sie selbst ihr Vertrauen wiederfinden können.

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Zweites Prinzip: Neue Perspektiven entwickeln (Realization Learning)

Wenn wir uns zunehmend vertrauen und immer besser verstehen, wenn unser Tier uns als eine Quelle der Ruhe anerkennt und wenn wir gelernt haben, zusammen ruhig zu werden, ist es Zeit, das Ganze auf ein neues Level zu bringen.

 

Reaktionsmuster verändern

Auf diesem Level wird das 1. Prinzip in einer herausfordernden Situation angewendet. Wir helfen unseren Tieren immer wieder nach einer stressigen Situation zur Ruhe zu kommen. Damit können sie mit der Zeit die Situation aus einer anderen Perspektive betrachten und lernen, anders zu reagieren. Wenn z.B. ein Hund draußen aggressiv auf Artgenossen reagiert, kann die Halterin direkt nach so einer Begegnung, dem Hund helfen, mit dem 1. Prinzip (Zusammen ruhig werden) seine Nerven wieder herunterzufahren. Wird das nach jeder Begegnung mit Artgenossen wiederholt, kann sich die Aufregung mit der Zeit legen und der Hund kann lernen, Artgenossen gegenüber anders zu reagieren, weil er die Situation in Ruhe besser einschätzen kann. 

Die Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass das 1. Prinzip, zusammen ruhig werden, inzwischen zu einer vertrauten Übung geworden ist.  

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Drittes Prinzip: In der Ruhe wächst Vertrauen und Zuversicht (Trusted Cooperation)

tierischvertraut 4Die Verbindung zu unseren Tieren kann sich mit der Zeit so vertiefen, dass ein intuitives Verstehen, eine intuitive Kommunikation möglich wird. Das Verstehen geht weit über Worte und Körpersprache hinaus und es kann immer öfter passieren, dass wir Gedanken und Gefühle gegenseitig direkt wahrnehmen. Das Zusammenleben und die Kooperation mit Tieren werden hier neu definiert, als tiefe Verbindung, die auf Respekt, gegenseitigem Zuhören und tiefem gegenseitigem Vertrauen basiert.